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Eine neue Ära beginnt

“Schallwiedergabevorrichtung mit mechanisch gedämpfter Membran, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Membran und starren, in der Entfernung eines Bruchteils eines Zentimeters von ihr befindlichen Widerlagern feine, federnde Gebilde aus hartem, hochelastischem, in einer Stärke von Hundersteln von Millimetern verwendeten Material in wenigen, eng begrenzten Zonen angebracht wird.”

So lautete ein Patent von Dr. Emil Podszus aus dem Jahre 1931. Es war das vierte einer Reihe von Patentanmeldungen rund um das Thema Lautsprecher. Er versuchte anfangs die Nachteile bestehender Konzepte auszugleichen. Parallel arbeitete er an völlig neuen Erfindungen. So entwickelte er bereits 1932 einen elektrodynamischen Lautsprecher mit mehreren verschieden großen, koaxial ineinander angeordneten Konusmembranen - heute immer noch als Schwirrkonus auf dem Markt zu finden.

Ein Jahr später widmete er sich der Klangverbesserung von Telefonen mit Lautsprech-Anlage.

Das wichtigste Anliegen blieb jedoch die Verbesserung der Membran. Er verwendete mit Lack und Harz getränkte gehärtete Gewebe, später unterschiedliche in Lack eingebundene Fasern und Füllstoffe und experimentierte mit unterschiedlichen Membranstärken bis er endlich die Lösung fand: Einen auf einem Träger erstarrten Schaum mit Blasen unterschiedlicher Größe - eingeschlossen durch wenige hundertstel dicke Wände. Durch Variation der Folien auf der Vorder- und Rückseite sowie der Menge und Art der Füllstoffe konnte er die Schallleitung und -dämpfung sowie die Härte bzw. Steifigkeit der Membran weiter optimieren. Der nächste Schritt in die richtige Richtung war die Verwendung von Kunststofffolien für die Sicke und die Zentrierung, durch deren Gestaltung der Geometrie er das Impulsverhalten entscheidend verbessern konnte.

Ein weiterer Meilenstein waren seine Plurale: mehrere, geometrisch richtig angeordnete Lautsprecher unterschiedlicher Größe pro Stereo-Kanal. Dadurch konnte er den Hub des Einzel-Chassis und damit die Verzerrungen deutlich reduzieren.

Das I-Tüpfelchen war der neu entwickelte Hochton-Lautsprecher, der immerhin einen Übertragungsbereich bis 16000 Hz aufwies – eine kleine Sensation.

Von Beginn an war es sein Ziel einen Volkslautsprecher zu bauen, damit jeder in den Genuss hochwertiger Musikwiedergabe käme. Aber der Aufwand hatte natürlich seinen Preis, so dass es nicht wirklich zum Überleben reichte. Dennoch begeisterten er und sein Sohn Kurt mit diesen Ausnahme-Schallwandlern - die ihrer Zeit weit voraus waren - viele Privat- und auch Industriekunden, wie z. B. den Studio-Ausrüster Klein + Hummel. So wurde die Ära der highfidelen Lautsprecher eingeleitet - durch Zellaton - handmade by Dr. Emil Podszus und Sohn. In diese Linie reiht sich nun der Enkel, der Tradition verpflichtet - Lautsprecher zu bauen, die ihrer Zeit voraus sind.

Dr. Emil Podszus

Dr. Emil Podszus, geboren am 21.01.1881, machte bei den Nobelpreisträgern Max Planck sein Staatsexamen und seine Promotion bei Walther Nernst, sehr früh war er auf vielen Gebieten als Erfinder tätig. Er entwickelte die Kugelmühle zur Herstellung der Bronze-Farben, dann in größerem Maßstäbe die Wirbelmühlen. Die Industrie arbeitet bis heute nach seinem Verfahren. Parallel dazu erfand er unter Einsatz großer Mittel über viele Jahre in unzähligen Versuchen die "Schaummembran", die er Zellaton nannte.

Wie kam es dazu?

Er sah seine Frau einen Schaum aus Eier-Eiweiß backen. Seine Idee: "Ich muss einen Träger mit Schaum beschichten." Er entdeckte ein geeignetes Material, welches stabil bei Hitze, Kälte und resistent gegen Feuchtigkeit war. Zunächst auf leichter Pappe und später auf hauchdünner Alufolie schäumte er den aufgetragenen Lack mit  feinen Bläschen auf - die Zellaton-Membran war geboren. Das war etwa im Jahre 1950 nach ca. 20 jähriger Entwicklungsphase.

Wie nun backen?

Ein umgebauter Mülleimer diente anfangs als Ofen. So begann die "Produktion"!
Seine Podszus-Zellaton Lautsprecher fanden eine so große Beachtung, dass die Direktoren der Firma Siemens seine Produktionsstätte besuchten. Sie waren fassungslos, als sie diesen "Ofen" im Keller sahen. Sie wollten eine Serie mit 10.000 Apparaten bestücken. Das wäre in Ostdeutschland technisch nicht möglich gewesen, von der Materialbeschaffung ganz abzusehen. Auf den Hinweis eines Geheimpolizisten, er würde verhaftet werden, flüchtete er in den Westen und musste neu beginnen. Er nahm jetzt zum Backen einen "normalen Herd". Sein Sohn und eine Hilfskraft, Hr. Görlich, standen ihm zur Seite. Der Vertrieb lief sehr gut. Die Presse und viele Kritiker sprachen von einer noch nie da gewesenen Klangreinheit. Die verzerrenden Eigenschwingungen der üblichen Membranen fehlten.

Dr. Emil Podszus erhielt für seine Verdienste die erste große goldene Erfindermedaille der Stadt Nürnberg. Für den Akt der Verleihung wollte man vor erlesenem Publikum das bayerische Symphonieorchester spielen lassen.
Dr. Podszus gab jedoch mit zwei seiner Zellaton-Schallwänden ein Beethoven Konzert, bei dem sich das Publikum mit stehenden Ovationen bedankte. Etwas Ähnliches hatte man bisher an Klangqualität und Reinheit noch nicht erlebt. Seine Lautsprecher begleiteten ihn bis an sein Lebensende.
Und bis heute begeistert diese einzigartige Technologie viele Menschen.

Copyright © Dr. Werner Podszus

Manuel Podszus

Manuel Podszus, geb. 1958, machte sein Diplom als Maschinenbau-Ingenieur an der Technischen Universität Berlin mit der Note 1,6.

Nach einer kurzen Phase als Angestellter in einer Fabrik für Wälzfräsmaschinen machte er sich selbstständig. Er arbeitete unter anderem für renommierte Firmen wie Bosch – heute Bosch Rexroth AG – und Faulhaber Motoren, die weltweit Kunden in der Industrie beliefern. Technisch immer auf dem neuesten Stand setzte er die ersten 2D- und 3D- Systeme für seine anspruchsvollen Problemlösungen ein. Für die Daimler AG konstruierte er zum Beispiel eine Aufnahme-Vorrichtung für die 3D-Messung an PKW-Türen, wo extrem geringe Toleranzen gefordert sind. Ein weiteres Aufgabengebiet umfasste die Konstruktion von raumfüllenden Anlagen im Transferwesen sowie die Neukonstruktion von Komponenten in verschiedenen Entwicklungsabteilungen – einige sind heute in Teilen der Welt zum Patent angemeldet. In den letzten Jahren war er in der Mikro-Roboter-Technik tätig, wo seine Konstruktionen in der Regel auf Anhieb die gewünschten Aufgaben erfüllten. Eine Reihe von Vorrichtungen dienen heute als Vorzeige-Muster, da sie auf kleinsten Raum hoch komplexe Funktionen erfüllen, für die selbst spezialisierte Hersteller erheblich größere Bauräume benötigen. Seine außergewöhnliche Kreativität und schnelle Erfassung komplizierter Vorgänge sowie seine unkonventionellen Lösungsansätze finden bei Entwicklungschefs immer großen Anklang. Die perfekte Lösung zu finden war schon immer seine Triebkraft. Das spiegelt sich natürlich besonders in seiner Passion wieder: Lautsprecher zu bauen, die - wie das Original - den Zuhörer im Innersten berühren und durch größtmögliche Perfektion begeistern.

Zellaton Lautsprecher

Manuel Podszus wurde seine Leidenschaft für originalgetreue Musikwiedergabe sozusagen in die Wiege gelegt–schon früh entwickelte er Lautsprecher mit der bekannten Hartschaum-Membran "Podszus-Zellaton" von Herrn Görlich. Da kein passender Hochton- Lautsprecher zur Verfügung stand, begann er selber mit der Technologie seines Großvaters Dr. Emil Podszus zu experimentieren und Membranen zu backen. Die Entwicklung eines Hochtöners mit Hartschaum-Technologie stellte sich jedoch als größere Herausforderung dar als erwartet. Es sollten Jahrzehnte vergehen, bis alle technischen Probleme gelöst waren. Die Membran musste deutlich unter 0,2 Gramm wiegen, trotzdem partialschwingungsfrei arbeiten und natürlich auch stabil genug sein. Als Magnetmaterial kam nur Reineisen in Frage, um eine Feldstärke von ca. 20000 Gauss zu erreichen. Für die Zentrierung und Sicke wurden unzählige Materialien, Formen, Geometrien, Größen und Beschichtungen ausprobiert und kontinuierlich optimiert. Parallel begann die Weiterentwicklung der anderen Baugrößen bis hin zum 300er Bass, die auch bis ins Detail so perfekt wie möglich arbeiten sollten. Durch Variation der Magnetfeldstärke, der Federsteifigkeit der Zentrierungen, der Drahtstärke der Schwingspulen, der verwendeten Klebstoffe, der Blasengröße in den Membranen usw. - einige Geheimnisse behalten wir natürlich für uns - konnten immer wieder Verbesserungen erzielt werden. Körbe voll mit zerlegten Lautsprechern zeugen von dem unglaublichen Aufwand bis zum heutigen Tage - vom finanziellen Aufwand ganz zu schweigen. Aber es hat sich gelohnt – Musik pur mit Zellaton.

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